Die schönsten Buchten der Adria
Seit dem 1. Mai empfängt das One & Only Portonovi Gäste. Unsere Geschäftsführerin Susanne Reiss durfte ein paar Tage dort verbringen und das erste Resort der Edel-Marke in Europa auf Herz und Nieren testen. Folgen Sie uns an eine der schönsten Buchten der Adria!
Traumhaft schöne Lage
Das One & Only Portonovi liegt inmitten der gleichnamigen, neu angelegten Ortschaft am Eingang zur berühmten Bucht von Kotor an Montenegros nördlicher Küste. Entsprechend punktet es mit direktem Zugang zur Adria, verfügt aber auch über sechs Pools, Privatpools nicht mitgerechnet. Die Architektur des Resorts ist eine Hommage an Venedig zu seiner Blütezeit, das damals über die florierende Bucht herrschte. Vom Flughafen Tivat braucht man inklusive Fährüberfahrt eine knappe Stunde, wer nach Dubrovnik fliegt, benötigt mit dem Mietwagen etwa 45 Minuten (je nach Andrang am Grenzübergang).
Auch macht die Anreise über Dubrovnik Sinn. Bedeutet: Eine Stunde angenehme Fahrt in einem vom Hotel organisierten Limousinen-Transfer, immer entlang der spektakulären Küstenstraße. Markante Wegpunkte wie Sveti Stefan oder die mitten auf einem schroffen Felsen thronende Kapelle Santa Domenica (lokaler Name: Sveta Neđelja) rufen es einem regelrecht zu: Willkommen in Montenegro!
Was für Zimmer
Wer will noch die Zimmer sehen – wir sind schon im Fahrstuhl überwältigt: Der kleine Sause-Raum ist ausgekleidet mit dunklen Holzpaneelen, die ein hübsches Wellenmuster aufweisen. An der Rückwand hängt ein cremefarbender Schal mit einer orientalisch anmutenden Goldbestickung. Nur die Tatsache, dass wir in Begleitung einer netten Hotel-Mitarbeiterin sind, hält uns davon ab, das Ganze neugierig anzufassen …
Dann die freudige Überraschung: Die gleiche Holzverkleidung befindet sich auch im Zimmer! Großflächig bedeckt sie die Wände und sorgt für Behaglichkeit (und ja, fühlt sich toll an!). Gemeinsam mit café-latte-farbendem Granit und Lederbezügen in steingrau, mit denen die Außenwände der Schränke und Schubladen bezogen sind, schafft das warme Holz ein elegantes und dennoch wohnliches Ambiente.
Insgesamt gibt es 113 Einheiten im Resort (plus maximal zehn Private Homes, von denen künftig einige ebenfalls Gästen zur Verfügung stehen). Ich bin im Haupthaus in der „kleinsten“ Kategorie untergebracht: Bayview Room, satte 55 Quadratmeter plus 11 Quadratmeter Balkon mit Blick auf die Boka Bay. Und noch etwas zieht das Augenmerk auf sich: Geschickt so platziert, dass man ihn von überall im Raum her sehen kann, befindet sich ein rundum verglaster (Gas-)Kamin. Eine Hommage an die Geschichte der Region, wie meine Begleiterin verrät: Früher war die Feuerstelle der Mittelpunkt eines jeden montenegrinischen Haushalts, abends versammelte sich die ganze Familie um die knisternden Flammen. Während ich noch begeistert nicke, beginnt das exzellente Rooming: Die junge Dame lässt wirklich nichts aus. Zum Schluss weiß ich genau, in welcher Schublade der Haartrockner ist, wie die Klimaanlage funktioniert und was sich mit welchem Knöpfchen der Lichtanlage anstellen lässt. Vorbildlich!
Sollten doch noch Fragen auftauchen, zeigt sie uns noch den schnellen Draht zum Front Desk: Einfach mit dem Smartphone den QR-Code vom Fernseher abscannen und mit dem Lieblings-Messenger (zur Auswahl stehen diverse Optionen von What’s App bis We Chat) eine Nachricht schreiben. Cool!
Bei näherem Betrachten stellt sich heraus, dass das Zimmer eigentlich fast schon eine einzige Liegewiese mit tausend Kissen ist: Neben dem Kingsize Bed befindet sich ein gemütlicher Sessel mit passendem Hocker zum Beine hochlegen. Im Badezimmer – das übrigens genauso groß ist wie der Wohnraum – lädt eine breite Polsterliege zum Entspannen ein, und auf dem Balkon ruft ein Daybed (Foto) meinen Namen. Selbst die Fensternische ist als Sitzbank ausgepolstert und mit weichen Kissen bestückt. Also erstmal richtig ankommen – und wurde eben nicht auch eine „Welcome Amenity“ erwähnt …?
Die Gastronomie – ein Schlaraffenland für mich!
Wir sind im Foddie Paradies! Zumindest fühlen wir uns so: Die Welcome Amenity, bei der wir an drei, vier nette Pralinchen gedacht hatte, entpuppt sich nämlich als kleines Paradies für Schleckermäulchen: Versteckt in einer Schublade unterhalb der Kaffee- und Tee-Ecke befinden sich sechs gefüllte und liebevoll verzierte Einmachgläser. „EAT!“ lockt die Etikette, die mit einem One&Only-Siegel aus Wachs an jedem Glas befestigt ist. Ja, gerne – aber wo anfangen?! Chocolate Chip Cookies, Coffee Caramel Candy, Pistachio Orange Candy und fruchtige Zitronen-Bonbons scheinen uns alle gleichzeitig zuzuzwinkern. EAT! Alles sind hausgemachte Leckereien von Executive Chef Nancy Kinchela.
Es gibt drei Restaurants im One&Only Portonovi: Das italienische Spezialitätenrestaurant Sabia für Lunch und Dinner und das Hauptrestaurant La Veranda, in dem auch das Frühstück serviert wird, wie auch das Tapasake mit japanischer Küche, welches schon im Reethi Rah auf den Malediven unser Lieblingsrestaurant war.
Das Konzept im Sabia stammt vom Sterne-Koch Giorgio Locatelli. Traditionelle italienischen Rezepte werden auf Sterne-Niveau und mit hochwertigen Zutaten kredenzt. Herausgekitzelt wird dabei die Essenz gutbürgerlicher Küche – ohne jegliches Chichi. Im Klartext: Auf meinem Teller liegen drei Teile eines Hühnchens und drei Oliven. Das in edlen Pastellfarben gestaltete Restaurant befindet sich direkt am (künstlich aufgeschütteten) Strand des Resorts und dürfte künftig vor allem für Outdoor-Dining ein Magnet sein.
Im La Veranda ist die Karte umfangreicher: Man will das Beste aus der Mittelmeer-Region auf den Tisch bringen.
Tipp: Um den Appetit noch ein bisschen anzuheizen, empfiehlt sich vor dem Dinner eine Rakija Masterclass bei Barkeeper Stevan in der Bar Caminetti. Fünfmal schnuppern und schmecken: Mein Favorit ist Aprikose! Die Obstbrände sind ein fester Bestandteil des Alltags der Einheimischen – und ruck-zuck lernt man etwas über die Destillier-Tricks von Stevans Großvater.
Übrigens: Auch bei den Mahlzeiten sitzt natürlich niemand auf dem Trockenen. Die Cocktailkarte ist ausgesprochen spannend, nur nach der Weinkarte brauchen Ihre Kunden gar nicht erst zu fragen: Wer sich vertrauensvoll in die Hände von Sommelière Ana Raphaela begibt, erlebt ungeahnte Highlights lokaler Winzer.
Lieber Suite oder Villa?
Neben den Zimmern, die sich nur durch ihren Ausblick unterscheiden, gibt es natürlich auch noch Suiten und Villen. Bei den Suiten sei vor allem die „Suite One“ empfohlen: Diese Penthouse-Suite befindet sich im 5. Stockwerk des Haupthauses und punktet mit viel Platz, tollem Design und einer riesigen überdachten Veranda samt Esstisch, Couchecke und Hängeschaukel-Sessel.
Noch mehr Platz bieten die Villen und die Signature Villas (Private Homes). Zu den Pluspunkten gehören eindeutig der Butlerservice, der zur Ankunft gefüllte Kühlschrank, der inkludierte Wäscheservice (vier Teile pro Person pro Aufenthalt), der Parkplatz vor der Tür und die Chenot-Produkte (siehe „Das Spa“) im Wert von 1.000 Euro.
Ein Spa für Pandemie Zeiten
Ein weiterer wichtiger Pluspunkt: Auch wenn die Pläne natürlich sehr viel älter sind, wirkt das Spa, als wäre es gezielt für die Bedürfnisse der Nach-Covid-Zeit angelegt worden: Viel Platz, überall Frischluft (auch in den Fitness-Räumen lassen sich die bodentiefen Fenster aufschieben) und die Gesundheit steht im Mittelpunkt. Das beweist auch Spa-Therapeutin Dragana: Anstelle einer netten, aber medizinisch wenig wirksamen Streichelmassage rückt sie mir mit Schröpfköpfen auf die winterblasse Pelle. Die kleinen Gläser sollen mittels Unterdruck Verspannungen lösen und Schmerzen lindern. Mir hätten auch Draganas geschickte Hände gereicht, aber was tut man nicht alles fürs Wohlbefinden. Und das wird hier ernst genommen: So werden etwa die essentiellen Öle und Schlammpackungen an die Bedürfnisse des jeweiligen Körperteils angepasst, die Farbwahl bei den Duschen und Bädern resultiert aus den medizinischen Vorgesprächen. Tipp: Eine Schnupperstunde bei Sanjin! Der ehemalige Wasserball-Coach bietet im Fitness-Bereich Systema an – eine russische Atem- und Kampfkunst-Technik, nach der auch die KGB-Agenten trainieren. Faszinierend!
VIP Service für jeden inklusive
Schon bei Ankunft fühlt man sich wie ein VIP: Vor der Tür und in der Lobby stehen unzählige Angestellte, die einen trotz Maske mit einem strahlenden Lächeln begrüßen, die Hand aufs Herz legen und mit gesenktem Kopf eine Verbeugung andeuten. Diese respektvolle Geste begegnet einem immer wieder während des Aufenthalts. Was Gottseidank nur ein einziges Mal passiert, ist das stürmische Läuten der Lobby-Glocke bei Ankunft.
Neugierig probieren wir die Kontaktaufnahme per QR Code aus: Wir bitten um das W-LAN-Passwort. Das kenne ich zwar, aber ob diese What’s-App-Geschichte wirklich funktioniert? Ich tippe: Wir möchten gern ein Bad nehmen. Zwei Minuten später ist die Antwort da, nach weiteren sieben Minuten eine Hausdame, die die Sitznische im Fenster mit geübten Griffen in eine tiefe Badewanne verwandelt und die Polsterflut in geheimen Fächern verschwinden lässt. Und der Service in den Restaurants? Persönlich, schnell und pfiffig.
Der Beach Club
Neben den Signature Villas entstand auch der Beach Club des Resorts, der ziemlich cool ist. DJ-Klänge, Chillen im Pool und das Restaurant Tapasake erfreuen uns. Auch eine Shisha Lounge ist hier geplant. Instagram Hotspot: die ikonische One&Only-Schaukel mitten über dem Pool. Die Cabanas sehen edel aus, sind aber kein Schnäppchen: Die Tagesrate Beinhalter aber Snacks und Drinks. Der Club-Bereich ist Adults Only, tagsüber als Party Place à la Nikki Beach, abends als ruhiges Restaurant. Geöffnet hat der Beach Club zukünftig immer von Juni bis September.
Aktivitäten
Bei der Fülle an privaten Ausflügen, die das Resort-Team arrangieren kann, ist es gar nicht so einfach, eine Entscheidung zu treffen: Mit dem Original-Rolls-Royce zur ehemaligen Villa von Tito? Ein Bootsausflug mit einem der drei resorteigenen Schnellboote, die nach den Schwestern einer lokalen Legende benannt sind? Oder einfach hier bleiben und einen Kochkurs bei Nancy buchen… Ich entscheide mich für eine Tour ins Städtchen Kotor, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Zunächst geht es zu einer alteingesessenen Familie, die ihren Palast an der Küstenstraße seit vielen Generationen bewohnt. Herzlich heißen Zorana und Ilija Milošović mich in ihrem mit prächtigen Antiquitäten eingerichteten Salon willkommen. Es gibt hausgemachte Kotorska Pašta, einen köstlichen cremegefüllten Blechkuchen, und selbstgebrannten Kirschlikör. Beim Gespräch wird schnell klar, wie eng die Familie mit der Region verbunden ist und welch wichtige sozialen Rollen und Ämter sie seit jeher einnimmt – das hat man sich auch von sämtlichen Besatzungsmächten nicht madig machen lassen, Gefahr hin oder her. Kotors Geschichte in Fleisch und Blut – Gänsehaut-Feeling garantiert!
Im Anschluss geht es in die legendäre und ungewohnt leere Altstadt Kotors, Große Augen machen wir: Guide Stevan ist in Kotor aufgewachsen und kennt hier wortwörtlich jeden Hinterhof und jeden einzelnen der rund 1.000 Einwohner. Eine deutlich spannendere, persönlichere Perspektive als bei meinen vergangenen Streifzügen auf eigene Faust.
An dieser Stelle möchte ich noch einen Tipp loswerden – im Portfolio des Resorts und unserer Vertragspartners befinden sich auch so exklusive Ausflüge, dass sie nirgendwo aufgelistet oder beworben werden. Fragen Sie und einfach nach was ganz, ganz Besonderem.
Unser Fazit
Die Ziele sind hoch gesteckt – One & Only Portonovi will zum „Best Beach Resort in Europe“ avancieren. Das Potenzial ist auf jeden Fall da, dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen. Die Hardware ist spitzenmäßig, und das rund 50-köpfige Kernteam weiß es geschickt zu nutzen, dass man sich aufgrund der durch die Pandemie verzögerten Eröffnung ein Jahr lang aufeinander einspielen konnte. Dennoch ruht sich hier niemand auf seinen Lorbeeren aus. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil: Knapp 70 Prozent der Angestellten sind Einheimische – und die haben die Gastfreundschaft einfach in die Wiege gelegt bekommen. Wir sind begeistert!
Ihre