Zu den Berggorillas nach Ruanda
Wir sind im Januar 2021 nach Ruanda geflogen, in eines von wenigen NICHT-Risikoländern auf der Welt – mit Recht! Vornehmlich wollten wir die Berggorillas antreffen. Ruanda gehört zu den am wenigsten mit COVID 19 betroffenen Länder. Der Binnenstaat ist so gut organisiert, dass es mit seiner Corona Politik schon positiv auffällt und weltweit auf Platz 6 der best organisiertesten Länder in punkto COVID rangiert. Kostenlose PCR Testung der Bevölkerung, der Guides, des Hotelpersonals, strenge Vorgaben an Einreisende, fortschrittliche Einsatz von Robotern in COVID-19 Kliniken – die Regierung griff ausserordentlich schnell und konsequent durch.
Seit 1. August ist das Land wieder für Touristen zu bereisen, die Infektionszahlen bewegen sich landesweit auf niedrigem Niveau. Denn mit knapp 22.000 gemeldeten Fällen (Stand: Ende März 2021) bei 13 Millionen Einwohnern steht das ostafrikanische Land weit besser da als Deutschland, weshalb es vom RKI auch nicht als Risikogebiet eingestuft wird.
Etwas persönlichen Einsatz braucht es zur Zeit schon, wenn man in Pandemie-Zeiten verreisen will – ein negativer PCR Test ist vor Abflug im Heimatland notwendig, wie auch ein weiterer bei Einreise nach Ruanda. Das Testergebnis liegt aber nach wenigen Stunden per SMS vor. Wie kleine Kinder freuen wir uns im Restaurant des Hotels zu speisen, ohne, dass man vorher selber kochen musste, oder gar abräumen und spülen muss, im Pool zu plantschen und uns ins Leben zu stürzen. Das Corona Chaos daheim ist vergessen. Nach 5 Tagen gibt es eine weitere Testpflicht, wie auch bei Ausreise. All das macht das Land unglaublich sicher zu bereisen.
Lassen Sie sich von unseren Bildern fotografisch verzaubern und genießen Sie die einzigartige Landschaft und Tierwelt. Wir waren und sind begeistert von Ruanda!
Stand Dezember 2022 benötigen Sie keinen PCR Test um in das Land einreisen können!
Ruanda setzt auf nachhaltigen Luxustourismus
Dass Ruanda dem Beispiel Botswanas folgt und primär auf einen nachhaltigen Luxustourismus setzt, macht das Land nachhaltig sauber und organisiert. Es gibt kein Gehupe, kein Geschrei, keine Bettler, kein Chaos. Es gibt Kollektivstrafen für Müllsünder. Wirft einer eine Flasche aus dem Busfenster, fahren alle zurück und sammeln sie ein. Plastiktaschen sind verboten. Die Straßen, die sich durch die grüne Landschaft schlängeln, sind perfekt in Schuss, frei von Schlaglöchern, und die Busse sind nicht so überladen wie anderswo in Afrika.
Das Land ist absolut sicher. Wer Polizisten zu bestechen versucht, wandert hinter Gitter. Man kann sich nachts in Kigali auf die Straße trauen, ohne überfallen zu werden. Alle Mopedfahrer tragen Helm. Alle halten sich an die Maskenpflicht. Wer die Pandemie-Sperrstunde ignoriert, verbringt die Nacht im Freien im großen Stadion von Kigali.
Mit PCR Test auf den Spuren zu den Berggorillas
Der nächste PCR-Test, der nach 5 Tagen im Land erforderlich ist, um die Menschen und Tiere und vor allem die Bergorillas vor den Viren zu schützen, klappt absolut unkompliziert – die Testung wird serviceorientiert an unseren Tagesplan angepasst und die Dame besucht uns im Hotel. Wenige Stunden später liegt uns per email das digitale Corona-Zertifikat vor.
Am nächsten Tag geht es dann endlich zur größten aller Menschenaffen-Arten – den Bergorillas. Berühmt gemacht hat die Bergorillas die tierliebe aber misanthropische Dian Fossey, deren Grab ganz in der Nähe zwischen zwei der Virunga-Vulkane liegt und deren biografische Verfilmung mit Sigourney Weaver wir uns zur Einstimmung auf die Reise bereits angeschaut haben inklusive Tränen, als der Lieblingsgorilla Digit von Wilderen getötet wurde. Das Grab kann man übrigens besuchen, oben im Regenwald fanden Digit und die auf mysteriöse Weise umgekommene Dian Fossey ihre letzte Ruhe nebeneinander im Tod vereint.
Am Hauptquartier des Nationalparks sind wir mit 2 Kanadiern und somit die einzigen, die sich auf die Trecking Tour zu den Berggorillas freuen. Sonst sind keine Gäste mehr da. Das ist natürlich Segen und Fluch zugleich. Segen, weil wir uns auf ein sehr exklusives Affen-Rendezvous zu zweit freuen, das zu normalen Zeiten 15.000 US-Dollar extra kostet. Fluch, weil dem Vulkan-Park die Einnahmen wegbrechen, die auch den umliegenden Gemeinden zugute kommen, und weil Hotels wegen der Pandemie Mitarbeiter entlassen müssen. Immerhin: Der Park bezahlt seine Angestellten weiter, auch wenn keine Gäste kommen.
Und plötzlich sitzen sie da – sanft, anmutig und majestätisch
Gekühlter Gin, Post-Gorilla-Trecking-Massage und ein Sterne-Essen
Es fällt schwer, sich von diesen faszinierenden Tieren zu verabschieden, aber die Guides achten penibel darauf, dass die Gorillas ungestört in ihrer freien Wildbahn leben können, und so tracken wir nach 60 unvergesslichen Minuten mit den sanften Riesen wieder ins Dorf zurück.
Die Mitarbeiter der Premium Hotels Singita Kwitonda und One & Only Gorillas Nest wissen wie man die Gäste, die sich eine once in a liftetime Reise gönnen, verwöhnt – gekühlter Gin, verschlammten Schuhe mit Stulpen ausziehen lassen und diese so perfekt reinigen, dass sie wieder wir neu aussehen, sowie eine „Post-Gorilla-Trecking-Massage“, die im Zimmerpreis enthalten ist.
Ruandas Präsident Paul Kagame ließ es sich nicht nehmen, bei der Eröffnung der beiden Hotels Ende 2019 eine Rede zu halten. Seine Tochter feierte hier Geburtstag, und Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy war zwei Tage vor uns dort. Auch Bill Gates, der mit seiner Stiftung viel bewirkt in Afrika, aß im One & Only schon zu Abend. Ich verstehe wieso – das beste Essen des ganzen Landes, wenn nicht sogar von ganz Afrika!
Der Profi-Tipp: Gehen Sie (mindestens) zweimal zu den Berggorillas
Auf geht es zu einem zweiten Aufstieg zu den Berggorillas. Wir kommen Dank Corona und Touristenmangel wieder in den exklusiven Genuss zu zweit mit einem Guide, zwei Trägern und drei Trackern zu den Bergorillas aufzusteigen. Diesmal geht es zur Myhoza Familie – 1 Silberrücken, 10 Weibchen, 7 Babies. Ja, sie lesen richtig – ein Silberrücken muss 10 Weibchen glücklich machen. Dabei lebt die Familie gefährlich – passiert dem einzigen Silberrücken etwas, sind die Babies bis zu einem Alter von vier Jahren in Gefahr, weil sie von einem neuen Silberrücken nicht akzeptiert und getötet werden würden. Die Frau hat halt nur für den (neuen) Mann da zu sein. Wir freuen uns dieses ganz andere Familiengefüge zu erleben und genießen die spielenden Gorillababies und den sanft anmutenden Silberrücken. Etwas cooler sind wir nun auch bei unserem zweiten Besuch und kommen noch mehr in den Genuss des Moments.
Oh wie süß – Goldmeerkatzen-Safari
Am nächsten Tag geht es zu den Goldmeerkatzen, die ebenfalls hier heimisch, nur eben nicht so berühmt sind. Um die Primaten zu finden, sucht der Tracker am Waldboden nach Resten von Bambustrieben – ihre Lieblingsmahlzeit.
Keine halbe Stunde dauert es, bis er die an Menschen gewöhnten Affengruppen aufgespürt hat. Die süßen Tiere wirken scheu, etwas gehetzt wie kleine A- und Be-Hörnchen aus den Walt Disney Zeichentrickfilmen. Sie scannen ständig die Umgebung nach Fressfeinden. Vermutlich zu Recht, denn es gibt nur noch 500 von ihnen im Park. Sie sind damit so selten wie die Berggorillas.
Naturparadies Nyngwe-Forest
Der Nyungwe-Wald im Südwesten Ruandas erstreckt sich wie ein großer grüner Teppich auf einer Fläche von 970 km² und gilt damit als der größte zusammenhängende Bergregenwald in Ost- und Zentralafrika. Diesen von oben zu sehen ist ein absolutes Highlight und eine Helikoptertour oder ein Heli-Transfer in den Süden des Landes daher ein Muss.
Schimpansen in der Wildnis zu begegnen ist ein großes lautes Theater
Urplötzlich wird es laut im Dschungel von Nyungwe. Das Kreischen der Schimpansen durchdringt den Wald. Hysterische Bewegung ist in die eben noch stille Szenerie gekommen. Halbwüchsige Affen jagen sich durchs Geäst, Mütter mit Säuglingen lugen aus den Baumkronen, ein stattliches Männchen stopft sich den Unterkiefer mit Feigen voll. Keifen, zanken, flirten – es menschelt gewaltig unter den Affen von Nyungwe. Haben sie doch eine identisches Erbmaterial von 98,8 Prozent mit dem Menschen. Man merkt´s…
Nun gab es die schwere Aufgabe ein paar schöne Fotos von diesen Hauptakteuren des Waldes zu schiessen. Schwierig schwierig… – sie sind so schnell, so weit oben in den Baumkronen, das Terrain so steil. Also wenn Sie geglaubt haben, dass Trecking zu den Berggorillas war anstrengend, da werden Sie sich freuen, dass Sie vor Ihrer Reise trainiert haben…Aber immer an die schöne Massage und das tolle Essen im Hotel denken, ohne Fleiß kein Preis…
Ruanda – je früher desto besser: ein Muss für jeden Safari-Liebhaber
Safari-Erlebnisse in Ruanda ist ein anderes Level, als dass, was Sie vorher an Safari Erlebnissen kannten. Nirgendwo kommt man den vom Aussterben bedrohten Tieren in freier Wildbahn so exklusiv so nah. Die Berggorillas Permit Fees kommen direkt dem Artenschutz zu Gute. Wilderei wie im Kongo gibt es hier nicht, und die Tiere behalten Ihren geschützten Lebensraum.
Buchen Sie Ihre nächste Reise nach Ruanda mit uns – besser jetzt als gleich!
Wenn die globale Pandemie abebbt, werden Sie sicherlich über Jahre keine Möglichkeit haben das Land zu bereisen – der Präsident setzt auf nachhaltigen Tourismus, wenige Touristen, die viel Geld da lassen und Luxus-Lodges, mit nur wenigen Villen und Suiten. Auch dürfen nur 100 Touristen täglich zu den Berggorillas. Die Kapazitäten sind begrenzt.
Ihre